Meine Philosophie
**Faires, bedürfnisorientiertes Training - Was bedeutet das eigentlich?**
Der Begriff "faires, bedürfnisorientiertes Training" begegnet uns heute überall. Doch was verbirgt sich wirklich dahinter?
Im Kern geht es darum, ein Trainingskonzept zu entwickeln, dass auf die individuellen Bedürfnisse jedes Hundes eingeht und dabei sowohl die Förderung positiven Verhaltens als auch das Setzen von Grenzen berücksichtigt.
Leider sieht die Realität oft anders aus.
Das Verhalten eines Hundes, sei es Pöbeln an der Leine, das Attackieren von Menschen oder das panische Davonrennen, basiert auf seinen Erfahrungen, seiner Erziehung und seiner Wahrnehmung der Umgebung. Für den Hund selbst ist dieses Verhalten aus seiner Sicht logisch und sinnvoll, auch wenn es aus menschlicher Sicht problematisch erscheinen mag.
Hier sind einige Gründe, warum ein Hund solches Verhalten zeigt und warum es für ihn "richtig" erscheint:
1. **Angst und Unsicherheit**
Ein Hund, der sich bedroht fühlt, reagiert oft mit aggressivem Verhalten oder Flucht. Dieses Verhalten dient dem Schutz und der Selbstverteidigung. Für den Hund ist es eine Methode, um eine potenzielle Gefahr abzuwehren oder zu vermeiden.
2. **Mangelnde Sozialisierung**
Hunde, die nicht ausreichend sozialisiert wurden, haben Schwierigkeiten, sich in verschiedenen Situationen richtig zu verhalten. Sie reagieren dann oft übertrieben auf Reize, weil sie nicht gelernt haben, diese richtig einzuordnen.
3. **Erlerntes Verhalten**
Hunde können Verhaltensweisen erlernen, die sie für erfolgreich halten. Wenn ein Hund durch Pöbeln oder Aggression in der Vergangenheit erfolgreich einen vermeintlichen Feind oder eine unangenehme Situation vertrieben hat, wird er dieses Verhalten wiederholen.
4. **Instinkte**
Hunde haben bestimmte instinktive Reaktionen, die in bestimmten Situationen ausgelöst werden können. Diese Instinkte sind tief in ihrem Verhalten verankert und können schwer zu ändern sein.
5. **Kommunikationsversuche**
Manchmal versucht der Hund, durch sein Verhalten mit seinen Besitzern oder seiner Umgebung zu kommunizieren. Zum Beispiel könnte ein Hund an der Leine pöbeln, weil er Frustration oder Stress abbaut oder Aufmerksamkeit sucht.
Umgang mit problematischem Verhalten
Um solches Verhalten zu ändern, ist es wichtig, die Ursache zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen:
**Training und Erziehung**
Konsistentes Training kann helfen, unerwünschtes Verhalten zu korrigieren. Positive Verstärkung und klare Grenzen sind dabei entscheidend.
**Sozialisierung**
Eine schrittweise und positive Sozialisierung kann helfen, die Angst und Unsicherheit des Hundes zu reduzieren.
**Verständnis und Geduld**
Es ist wichtig, geduldig und einfühlsam zu sein, um das Vertrauen des Hundes zu gewinnen und ihm zu helfen, seine Ängste zu überwinden.
**Professionelle Hilfe**
In schwierigen Fällen kann es hilfreich sein, einen professionellen Hundetrainer oder Verhaltensspezialisten hinzuzuziehen.
Das Ziel sollte immer sein, dem Hund zu helfen, sich sicher und wohl zu fühlen, sodass er keine Notwendigkeit mehr sieht, problematische Verhaltensweisen zu zeigen.
